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Künstler: Suffocation

Album: Suffocation

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Entrails of you

Autor: Markus

Suffocation genießen in der Death Metal Szene nicht zu Unrecht Legendenstatus. Bereits mit ihrem ersten vollständigen Studioalbum „Effigy of the forgotten“ erschuf die Band anno 1991 einen frühen Genre Klassiker; auch die danach veröffentlichen Schlachtplatten „Breeding the spawn“ und „Pierced from within“ sorgten bei Fans der etwas härteren Gangart für Begeisterungsstürme. Als die Kapelle dann im Jahr 1998 kurz nach dem Release ihrer „Despite the sun“-EP in der Versenkung verschwand, trug die Todesmetall Szene mehr als drei Jahre lang Trauer. Erst Anfang des Jahres 2002 machten Gerüchte über eine Suffocation Reunion die Runde. Allerdings dauert es noch einmal fast zwei Jahre bis die Formation die, zwischenzeitlich lang erwartete, Combackscheibe „Souls to deny“ einzimmerte. Als selbige dann 2004 endlich veröffentlicht wurde, stand die Death Metal Szene erwartungsgemäß Kopf. Glücklicherweise waren die Urväter keinen Millimeter von ihrer Linie abgewichen und hatten ein Album aufgenommen, dass ganz in der Tradition der bandeigenen Meisterwerke aus den Neunziger Jahren stand und die enorme Erwartungshaltung der Fans weitgehend erfüllen konnte. Zwei Jahre nach dem Release dieses Paradebeispiels klassischen Todesbleis stellt sich nun also die Frage, ob es der Band wiederum gelungen ist, dem selbst gesetzten Qualitätsstandard zu entsprechend oder ob es sich im Fall des neuen Albums um einen lauwarmen Aufguss alter Großtaten handelt.

Schon die Tatsache, dass Suffocation ihr taufrisches Machwerk mit ihrem Bandnamen schmücken, weißt darauf hin, dass die fünf Musiker mächtig stolz auf die im Studio geleistete Arbeit zu sein scheinen. Und tatsächlich: Das neue Langeisen der verrückten Amis darf als weiteres Highlight im bandeigenen Backkatalog angesehen werden. Selbstredend bleiben Suffocation auch anno 2006 ihrem ureigenen Stil treu. Der geneigte Konsument bekommt es folgerichtig mit Todesmetall der (ganz) alten Schule zu tun. Wenngleich das Quintett heuer nicht mehr danach strebt, jedwede Geschwindigkeitsrekorde zu brechen, tönt die Musik der Death Metal Institution ultrabrutal und kompromisslos wie eh und je aus den Boxen der heimischen Stereoanlage. Allerdings hat sich der Sound maßgeblich verbessert. Großen Anteil an dieser Tatsache hat die äußerst massive Produktion, die im Gegensatz zu etwas schwachbrüstigen Klangverpackung des Vorgängers „Souls to deny“ erstmals in der Bandgeschichte voll und ganz überzeugen kann. Dieses wird insbesondere deutlich, wenn man sich den neu aufgenommenen Bandklassiker „Prelude to repulsion“ zu Gemühte führt, der im neuen Gewand wesentlich druckvoller als in der ursprünglichen auf „Breeding the spawn“ enthaltenen Version daherkommt.

Aber auch die neu geschriebenen Tracks lassen kaum Wünsche offen. Ein gutes Beispiel für einen perfekten Suffocation Dampfhammer stellt bereits der auf das atmosphärische Intro folgende Quasi-Opener „Abomination reborn“ dar, welcher sowohl mit einem mörderischen Groove als auch mit haufenweise melodischen Gitarrenparts ausgestattet wurde. „Redemption“ überrascht durch den Einsatz einer Akkustikgitarre zu Beginn und schifft eher in Midtempo Gewässern, kann aber insbesondere durch geschickt eingebaute Moshparts beeindrucken. Sehr old school lastig ist Track Nummer fünf „Misconceived“ ausgefallen, welcher auch auf dem genialen Suffocation Debut „Effigy of the forgotten“ zu den Schmuckstücken der Platte gezählt hätte. Richtig eingängig wird’s dann bei „Eintrails of you“, einem der aufregendsten und schlichtweg besten Stücke, die Suffocation je geschrieben haben. Der nächste Musik gewordene Schlag in die Fresse folgt auf dem Fuße und heißt „ The end of ends“, ehe die bereits angesprochene Neuinterpretation von „Prelude to repulsion“ das Album in rasanter Manier beendet.

Über die gesamte knapp dreiviertelstündige Spieldauer der Platte wird deutlich, dass Suffocation auch anno 2006 für technisch anspruchsvollen Death Metal der Extraklasse stehen und zudem als Musiker hörbar gereift sind. Obwohl die Band zuhauf instrumentelle Kabinettstückchen präsentiert, vergisst sie zu keinem Zeitpunkt ihre Wurzeln. Hält man sich jetzt noch vor Augen, dass die Amis mit Frank Mullen einen der besten Shouter des gesamten Genres in ihren Reihen haben, weiß spätestens jetzt jeder Todesblei Freund, was er zu tun hat.

 

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